Archiv der Kategorie: Haltung

Transportbox

Für den Transport eines Schweinchens z.B. zum Tierarzt ist der Käfig gänzlich ungeeignet. Im Zoohandel gibt es ausreichend Auswahl an Transportboxen. 
Eine Alternative ist eine normale Einkauf-Klappbox (v.a. in der warmen Jahreszeit praktisch, da besser belüftet) . Obenauf eine weitere (zusammen geklappte) Box als Deckel mit einem Spanner festzurren.
Die Boxen legt man besser mit in ein Handtuch oder Stoffbeutel gewickelten dicken Zeitungslage aus. Streu ist nicht so geeignet, da es nicht so gut Feuchtigkeit aufsaugt, rutschig ist und eine dicke Krümelspur von A nach B hinterlässt.
Heu bindet man mit einer dicken Schnur zu einem festen Bündel und legt es mit in die Box. Gurke und/oder Apfel ersetzen während des Transports den Wassernapf. So bleibt die Umgebung während des Transport sauber und trocken und Schwein hat, was es braucht.

Unterschlupf

Häuschen, Röhren und/oder ein einfacher Unterstand sind unverzichtbare Einrichtungsgegenstände, damit sie die Schweinchen wohl fühlen.
Zum einen wird der sonst eintönige Stall etwas strukturiert, zum anderen ist Deckung für das Sicherheitsempfinden des Fluchttieres Meerschweinchen ausgesprochen wichtig.
Unterschlupfe, egal welche Art, dürfen keine Sackgassen sein. So sollte ein Häuschen oder eine Röhre statt nur einer, zwei Öffnungen haben, so daß auch bei Streitigkeiten der Schweine untereinander, keines in die Enge getrieben werden kann.

Raufe

Heu kann in einer herkömmlichen Gitter-Raufe angeboten werden. Dabei besteht allerdings ein gewisses Verletzungsrisiko. Es gibt Fälle, wobei sich Schweine schon daran erheblich verletzt oder gar erhängt haben. 
Eine Alternative sind Plastik-Heuraufen, die außen an den Stall angebracht werden können. Ist allerdings recht krümelintensiv, auch kommen die Schweinchen nicht so gut an das Heu heran.
Ich persönlich gebe das Heu (sehr zur Freude der Schweine) teils direkt auf den Stallboden. Gefuttert wird sowieso nur unverschmutztes Heu, der Rest bindet die Einstreu (Holzspäne -> mit darunter gemischtem Heu verkrümelt die nähere Umgebung nicht ganz so stark).

Tränke

Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten:
– eine hochrandiger Napf oder eine hochrandige Schale (evtl. zum Einhängen an Gitter oder Stallwand),
– eine Nippeltränke (am besten mit kugellosem Trinkröhrchen) oder
– eine Vogeltränke (für Käfigvögel wie Wellensittich oder Papagei)
Jede der Möglichkeiten hat ihre Vor- und Nachteile. 

Egal für welche Lösung man sich jedoch letztendlich entscheidet: die Schale/Tränke muß täglich gereinigt und mit frischen Wasser befüllt werden!
Offene Schalen verdrecken in der Enge eines Stalles leicht. Daher entweder erhöht stellen oder hängen. 
Nippeltränken nehmen im Stall kaum Platz weg, das Wasser kann nicht so leicht verschmutzt werden (es gibt allerdings Spezialisten, die solche Tränken zur Mundspülung nutzen …) .
Ich bevorzuge kugellose Tränken, deren Metallröhrchen leicht schräg nach unten weisen. In (Meerschweine-) Nasen-Höhe aufgehängt, können die Tiere ohne Verrenkungen trinken. Die kugellosen Röhrchen lassen sich zudem leichter reinigen.
Sicherlich eine gute Lösung sind auch Vogeltränken. Gewissermaßen eine Mischung aus Schale und Nippeltränke: die offene Wasserfläche der Schale und die Platz sparenden Eigenschaften der Nippeltränke.

Tipps zur Reinigung:
Zur gründlichen Reinigung der Wasserbehälter von Nippel- und Vogeltränken einfach Klopapier, etwas Sand oder trockenen Reis in die Flasche geben, zur Hälfte mit heißem Wasser befüllen und kräftig schütteln. So werden auch unzugängliche Ecken gründlich gereinigt und hartnäckiger Algenbefall entfernt. Für die tägliche Reinigung leisten Flaschen- und Zahnbürsten gute Dienste. Trinkröhrchen (kugellose) lassen sich leicht mit Wattestäbchen und heißem Wasser säubern.

Futternapf

Als Futternapf sind glasierte Tonuntersetzteraus dem Gartenmarkt gut geeignet. Sind schön, günstig, leicht zu säubern, Meerschwein kommt gut ans Futter und sie kippeln nicht allzu leicht. 
Der Napf sollte täglich gereinigt werden.

Käfig/Gehege

Die Mindestgrundfläche eines Meerschweinchenkäfigs für zwei Meerschweinchen beträgt etwa 120 cm  x 60 cm. Wobei auch hier größeres nicht nur für die Tiere eine Bereicherung ist!

  • Meerschweinchenkäfig (Grundfläche 120 cm x 60 cm):


     
  • kleines Innengehege (Grundfläche 124 cm x 77.5 cm):




    mehr hierzu: Innenstall Nr. 1
     
  • Innengehege, Kombination aus „Uni-Pig“ von der Firma uni-dom (Grundfläche der 2 Eckelemente 56 cm x 56 cm, Grundfläche der 2 Längselemente je 90 cm x 56 cm) und Anbau-Auslauf (Grundfläche ca. 140 cm x 80 cm):


     
  • Innengehege (Grundfläche 2 m x 0.8 m):


    Einrichtung: 2x Etagen-Unterstände aus beschichtete Spanplatten & Rundhölzer (Standhöhe 20 cm, Fläche 40 cm x 80 cm), 1x Etagen-Unterstand (Standhöhe 20 cm, Fläche 20 cm x 60 cm), 5x Unterstände aus Naturholz (z.B. erhältlich bei www.cavialand.de), 2x Rampen aus Leimholz (40 cm x 20 cm, mit Fußmatte bespannt)
     
  • Großes Innengehege (Grundfläche 3 m x 2 m):


     
  • Großes Innengehege (Grundfläche 3.6 m x 2 m):


    > Zimmergehege
  • Großes Gartengehege:




    mehr zum Thema: > Außenhaltung

ein zweites Meerschweinchen

Meerschweinchen sind aufmerksame, an ihrer Umgebung interssierte Tiere

Das soziale Gruppentier Meerschweinchen sollte niemals einzeln gehalten werden. Die Mindest-Gruppengröße muss zwei Meerschweinchen umfassen. Gleichgeschlechtliche Gruppen (Mädels oder Böcke), Pärchenhaltung (Mädel  und Kastrat), sowie gemischtgeschlechtliche Gruppen sind gleichermaßen möglich.

Unkastrierte Böcke dürfen  nicht wahllos und schon gar nicht auf Dauer mit ebenfalls unkastrierten Damen zusammen gehalten werden. Dies führt zu zielloser Vermehrung, die in erster Linie den Weibchen schadet.
Bei Zucht-Absichten muss sich der Besitzer unbedingt in Vorfeld schon Gedanken über den Verbleib der Jungtiere, ausreichend Platz, erhöhte Tierarzt-, Streu- und Futterkosten etc. machen. Ganz wichtig ist es, sich vorher genauestens über die Zucht zu informieren! Speziell über die Zuchtreife des Weibchens (nicht zu verwechseln mit der Geschlechtsreife) und -eignung (Gesundheit, Alter, Vererbung letaler Gene) beider Elterntiere. Ganz egal ob mehrere oder auch nur ein einziger Wurf geplant sind! Andernfalls geht man ein hohes Risiko ein, sowohl das Weibchen als auch die Jungtiere zu  verlieren.

Ein Kaninchen ist kein Ersatz für einen Artgenossen. Weder Körper- noch Lautsprache von Meerschweinchen und Kaninchen, zwei völlig artfremde Tiere,  stimmen überein. Das führt im besten Fall zu einem gelangweilten Nebeneinander, im schlimmsten Fall zu schweren Verletzungen oder gar dem Tod eines der beiden Tiere (meist des Meerschweinchens, da Kaninchen wesentlich wehrhafter sind).
Man sollte sich daher zu Gunsten der Tiere entscheiden und den eigenen „Sammeltrieb“ hinten anstellen, sofern nicht die Möglichkeit besteht, beiden Tierarten je einen Artgenossen sowie eigene Ställe zu bieten.

Mehr zum Thema: > Vergesellschaftung

Stall

Außerordentlich wichtig ist ein Stall, der Schutz vor Sonne, Wind, Regen und Kälte bietet. Der Stall muss der gesamten Gruppe genug Raum bieten, so dass Schlechtwetterperioden gut und gern im Stall verbracht werden können. Der Stall sollte so geräumig sein, dass problemlos weitere, kleinere Unterstände oder Schutzhäuschen integriert werden können. Für gute Belüftung sorgen, um Staunässe (in der kalten Jahreszeit) sowie -wärme (in der warmen Jahreszeit) zu vermeiden.
Vergewissern Sie sich, dass Sturm/Orkan dem Stall nichts anhaben kann. Auch große, schwere Klappdächer  können mit einem kräftigen Windstoß auf-/abgerissen werden. Im Zweifel mit Gehwegplatten beschweren.

mehr zum Thema: > Gartengehege 2000 – 2003 > Gartengehege 2005 – 2008 > Gartengehege 2012 – 2014 > Zimmergehege